Als Alleinerziehende/r fühlt man sich häufig allein gelassen. Bei der Erziehung der Kinder, beim Jonglieren von Kind und Karriere, ohne persönliche, finanzielle und rechtliche Unterstützung. Die Ansprüche an uns sind hoch. Der Tag scheint nie genug Stunden zu haben, um alles abzuarbeiten, was auf unserer to-do-Liste steht. Es gibt viel zu wenig Entspannungszeit. Keine Zeit für uns selber. Kein Wunder fühlen sich Alleinerziehende oft überfordert, ausgebrannt oder wie eine Insel, die droht im Meer zu versinken.
Das All-eins: Alles ist mit allem Verbunden
Dabei sind wir nie alleine. Auch, wenn wir uns manchmal so fühlen. Denn wir sind verbunden, mit allem was uns umgibt, mit allem was war und was sein wird. Das All-eins umgibt und durchdringt uns. Jederzeit.
Du meinst das klingt wie esoterischer Hokuspokus und hilft Dir nicht weiter? Es ist aber wahr. Schon Albert Einstein sagte: «ein Mensch ist Teil des Ganzen, das wir ‹Universum› nennen, ein zeitlich und räumlich begrenzter Teil. Seine Gedanken und Gefühle erlebt er als etwas vom Übrigen Getrenntes – eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist für uns gewissermassen ein Gefängnis, das uns auf unsere persönlichen Entscheidungen und die Zuneigung zu wenigen uns nahen Menschen beschränkt. Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unseren Kreis des Mitgefühls auf alle Lebewesen und die gesamte Natur in ihrer Schönheit erweitern.»
Die Trennung von der Mutter
Diese Täuschung unseres Bewusstsein entsteht bereits kurz nach der Geburt. Ein Baby erlebt sich noch als Einheit mit der Mutter, nicht als eigenes Wesen. Mit ungefähr 1,5 Jahren entdeckt ein Kleinkind, dass es ein eigenes «Ich» hat. Mit diesem Ich-Bewusstsein erlebt es sich das erste Mal als getrennt von der Mutter - und von der Welt. Diese Entfremdung des Ichs von der Welt tragen wir unser ganzes Leben mit uns herum, fühlen uns alleine und einsam. Dabei ist dies eine Illusion.
Das Bewusstsein als eines der Grundelemente des Universums
Aber das mit dem Bewusstsein ist eh eine komische Sache. Denn einerseits fühlen wir uns als die ganzheitlichen Wesen, die wir ja auch tatsächlich sind. Ein Verbund aus Körper, Gedanken, Gefühlen und unserer Seele. Gleichzeitig sprechen wir dieser Seele aber jede Existenzberechtigung ab. Wir gehen davon aus, dass das Leben nach dem Tod zu Ende ist. Während Neurobiologen diese These zu untermauern versuchen, in dem sie sagen, dass unser Bewusstsein nur ein komplizierter Prozess aus chemischen und physikalischen Vorgängen ist, die sie bald entschlüsselt haben werden, gehen Quantenphysiker und Molekularbiologen vom Gegenteil aus. «Unser Geist und unsere Seele [unser Bewusstsein also] scheint neben Raum, Zeit, Materie und Energie eines der Grundelemente der Welt zu sein, sagt beispielsweise der britische Molekularbiologe und Atomphysiker Jeremy Hayward von der Universität Cambridge. Dies würde in letzter Konsequenz nicht nur heissen, dass wir jederzeit mit Allem verbunden sind, sondern dass unsere Seele auch nach dem Tod existiert.
Meditation als Hilfe bei Einsamkeit
Ich bin kein esoterischer Mensch und habe selber immer wieder Gefühle der Einsamkeit und des Alleinseins. An das All-eins habe ich nicht wirklich geglaubt. Erst als ich mehr über die Quantenphysik las und zu meditieren anfing, begann ich zu begreifen, dass dies wirklich wahr sein könnte. Denn es gibt Momente beim Meditieren, an dem man plötzlich zufrieden mit sich und der Welt ist. Man möchte nichts mehr. Alles ist gut. Deshalb meditiere ich, z.B. wenn ich mich alleine fühle.
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Anina Schweizer (Samstag, 06 Februar 2021 01:07)
Ich meditiere auch immer, wenn ich mich alleine fühle. Danke für diesen Artikel.